Wer Hoffnung hat, lebt anders

Wer Hoffnung hat, lebt anders

29. März 2024

Hoffnung mag ich sehr, bekennt Gemeindereferentin Helena Gilbert in ihrem Radioimpuls für Antenne Mainz. Für sie ist Hoffnung eine Trotzkraft gegen Pessimismus und destruktive Stimmen, die wir in der Gesellschaft oft erleben. Wer Hoffnung hat, sagt sie, geht anders durchs Leben. Und das gerade am Karfreitag, einem Tag, der so hoffnungslos scheint.

„Kirche“ vom 29.03.2024 ANTENNE MAINZ

Hallo, ich bin Helena Gilbert, von der katholischen Kirche:

 

In der letzten Woche habe ich nach guten Zitaten zum Thema Hoffnung gesucht. Hier einmal eine kleine Auswahl. Johann Wolfgang von Goethe sagt zum Bespiel: „Hoffnung gießt in Sturmnacht Morgenröte“ und weiter: „Die Hoffnung hilft uns leben“. Thomas Charlyle sieht das ähnlich: „Der Mensch ist auf Hoffnung gebaut und er hat eigentlich keinen anderen Besitz als die Hoffnung. Unsere Wohnung hier heißt: Die Stätte der Hoffnung.“

Der römische Dichter Ovid hält es mit der Hoffnung etwas anders, wenn er davon spricht, dass „Hoffen und Harren so manchen zum Narren macht“. Alles schöne Zitate, aber mich begleitet dieses Zitat schon eine ganze Weile: „Wer Hoffnung hat, der lebt anders“. Es erinnert mich an ein Zitat von Cicero: „Solange ich atme, hoffe ich. Solange ich hoffe, liebe ich. Solange ich liebe, lebe ich.“ Ich mag die Hoffnung sehr. Sie wirkt für mich wie eine Trotzkraft gegen pessimistische und destruktive Stimmen, die sich gerne in der Gesellschaft ausbreiten. Wer Hoffnung hat, geht seinen Weg anders durch dieses Leben. Davon bin ich überzeugt. Und das gerade heute am Karfreitag.

Heute erinnern sich Christinnen und Christen daran, dass Jesus den Weg bis an Kreuz gegangen ist. Eigentlich den Weg in die totale Hoffnungslosigkeit. Doch sein Weg endete nicht dort. Seine Geschichte war am Kreuz noch nicht fertiggeschrieben, noch nicht zu Ende erzählt.

Das wünsche ich uns allen auch. Das unsere eigenen Geschichten nicht dort enden, wo die Hoffnung keinen Platz hat. Sondern, dass wir sagen können: Solange ich atme, hoffe ich. Denn aus der Hoffnung entsteht Leben.

 

Helena Gilbert, katholische Kirche für Antenne Mainz.