Keine Sackgasse!

Keine Sackgasse!

31. März 2024

Am Ende kommt nichts! Das Leben ist eine Sackgasse. Das hört Pfarrer Hans-Peter Weindorf öfter mal. Und er will widersprechen, sagt er in seinem Osterimpuls für Antenne Mainz. Denn die Auferstehung Jesu hat die Sackgasse des Lebens, des Tod, durchbrochen.

„Kirche“ vom 31.03.2024 ANTENNE MAINZ

Guten Morgen, ich bin Hans-Peter Weindorf, Pfarrer aus Mainz.

 

Sind Sie schon mal mit dem Auto in eine Sackgasse gefahren? Wie gut, wenn man dann die Möglichkeit hat zu wenden! Nein, Sackgassen sind, auch im übertragenen Sinn, in unserem Alltag keine schönen Erfahrungen.

Nun höre ich immer wieder einmal den Satz: „Unser Leben ist wie eine Sackgasse! Danach ist Schluss! Wenn unser Leben zu Ende ist, kommt nichts mehr!“ Sie können sich denken, dass ich als Pfarrer solchen Sätzen heftig widersprechen möchte.

Freilich, es stimmt: Mit dem Tod geschieht eine deutliche Zäsur! Der Mensch, der uns lieb und vertraut war, ist nicht mehr da: Wir können nicht mehr mit ihm sprechen, wir hören seine Stimme nicht mehr, wir können ihn nicht mehr leibhaftig unter uns sehen. Er ist nicht mehr greifbar, verfügbar, für uns: Sackgasse!

Das Fest, das Christinnen und Christen heute feiern und das seine Spuren hinterlässt - hoffentlich noch weit über die Ostertage hinaus -, dieses Fest sagt uns, dass die „Sackgasse unseres Lebens“, der Tod, durchbrochen ist. Jesus Christus, der Mann aus Nazareth, den blinder Hass und Neid und politische Berechnung ans Kreuz geschlagen haben und der wie ein Verbrecher am Kreuz gestorben ist, durchbricht die Sackgasse des Todes und lebt in einer ganz neuen Weise weiter, „auf der anderen Seite des Weges“!

So heißt es auf einer Trauerkarte: „Der Faden ist nicht durchschnitten. Weshalb soll ich nicht mehr in Euren Gedanken sein, nur weil ich nicht mehr in Eurem Blickfeld bin? Ich bin nicht weit weg. Nur auf der anderen Seite des Weges!“ Ist das nicht ein schöner Gedanke?

Der uns helfen kann, besonders wenn wir um einen lieben Menschen trauern. Dass der Tod - so schmerzlich und einschneidend er auch immer ist - die Verbindung/den Draht zu unseren Verstorbenen nicht kappen kann. Wir sind, wir bleiben, mit allen, die uns nahestehen, in Verbindung. Das christliche Osterfest erinnert uns wieder daran! Gott sei Dank!

In diesem Sinn wünsche ich uns allen: Frohe und gesegnete Ostern!

 

Hans-Peter Weindorf, Katholische Kirche für Antenne Mainz.