50 Jahre Pastorale Räte im Bistum Mainz

50 Jahre PGR
50 Jahre PGR
Datum:
Di. 3. Juli 2018
Von:
Andrea Keber

50 Jahre Mitsprache, Beratung und Mitgestaltung - das war Grund genug zum Feiern! Als Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils wurden im Bistum Mainz 1968 erstmals Pfarrgemeinderäte gewählt - nun lud das Bistum alle derzeitigen und ehemaligen Mitarbeiter/innen der pastoralen Gremien zu einer Sternwallfahrt und einem Fest nach Mainz ein! Ein herrlich blauer Himmel, nicht zu heiße Temperaturen waren die idealen Voraussetzungen für etwa 600 Teilnehmer, die sich von sechs verschiedenen Stationen aus zu Fuß - manche auch mit dem Fahrrad - Richtung Dom aufmachten. Auch eine kleine Gruppe aus unserer Pfarrgemeinde war dabei. Dem Gruppenfoto „Gib der Kirche dein Gesicht“ schloss sich unser ehemaliger Pfarrer Norbert Pfaff gerne an.

Zentraler Punkt des Tages war eine Eucharistiefeier mit Bischof Peter Kohlgraf, der in seiner Predigt die Notwendigkeit der Mitwirkung aller Getauften betonte:

Jeder und jede trägt auf eigene Weise Verantwortung für den Auftrag der Kirche. Heute sind wir in der Situation, in der wir neu bedenken müssen, dass der priesterliche Dienst eines jeden Getauften kein Notnagel in der schwierigen kirchlichen Situation heute ist, sondern eine theologische Notwendigkeit aus unserem Selbstverständnis als Kirche in dieser Welt.Wenn uns die heutige Lage der Priester und Hauptamtlichen in der Kirche dazu nötigt, dies neu zu betonen, hat die Situation etwas Gutes. Auch wenn es genügend Priester gäbe, dürften wir das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen mit den entsprechenden Konsequenzen nicht wieder in den Untergrund drängen. Wir müssen heute in diesem Sinne neu über Sinn und Zweck kirchlicher Gremienarbeit nachdenken. Priesterliches Mitwirken der Getauften in Liturgie, Zeugnis und Caritas ist genau das, worauf es zunehmend ankommen wird. Das priesterliche Mitwirken darf sich jedoch nicht auf die Gremien in unseren Gemeinden beschränken. Zunehmend wird es schwieriger, Menschen für die Mitarbeit zu gewinnen. Die Gremien sind nicht das Parlament der Gemeinde, sondern Menschen, die sich verbindlich darum bemühen, andere an ihre priesterliche Berufung zu erinnern und sie zu einer eigenen Nachfolge zu ermutigen. Die Zukunft unserer Gemeinden und kirchlichen Orte wird davon abhängen, inwieweit sich getaufte Menschen in den Dienst nehmen lassen, zu Zeuginnen und Zeugen Jesu Christi zu werden.

Im Anschluss an den Gottesdienst nutzten die Teilnehmer die verschiedenen spirituellen und kulturellen Angebote in den Kirchen rund um den Dom. Sei es eine Orgelmeditation, sei es eine Gebetszeit für junge Menschen oder das Friedensgebet in der Ruinenkirche - jeder konnte etwas für sich passendes finden. Der Tag endete mit einem Schlusssegen. Bei dem kurzen Gottesdienst segnete der Bischof Kerzen, die die Pfarrgemeinderäte für ihre künftigen Treffen mit nach Hause nehmen konnten.