Ungarischer Gottesdienst

Seit vielen Jahren ist die ungarische Gemeinde zu Gast in unserer Kirche Heilig Kreuz und feiert dort an jedem 3. Sonntag des Monats ihren Gottesdienst in ungarischer Sprache. Gerne nutzen sie auch den Treffpunkt Unterkirche zu gemütlichem Beisammensein im Kreis der Gemeinde

Wie die ungarische Gemeinde nach Heilig Kreuz kam

Es war ein langer Weg über mehrere Stationen bis die heutige ungarische Gemeinde in der Heilig Kreuz Kirche ankam.

Der unfreiwillige Ursprung war das Jahr 1956. Nach dem die Sowjet Armee den ungarischen Aufstand brutal niederschlug, sind viele  Ungarn nach Westen, so auch in die Bundesrepublik Deutschland geflüchtet. Viele sind nach Hessen ins Rhein – Main gebiet gekommen.

Später sind zahlreiche Flüchtlinge aus den ehemaligen ungarischen Gebieten  hinzugekommen. In den Jahren zwischen 1960 und 1975 aus dem damaligen Jugoslawien, nach dem „Prager Frühling“ aus der Slowakei und nach der Ceausescu Diktatur aus Rumänien. Die Freizügigkeit in der EU. half besonders  jungen Leuten hier Arbeit zu suchen, zumal großer Mangel an Fachkräfte  herrschte. So wuchs die weltoffene ungarische Gemeinde stetig.

Die Ungarn wurden stets mit offenen Armen empfangen. Die katholische Kirche, namentlich das Limburger Bistum, stand  ihnen  von Anfang an mit Rat und Tat zur Seite.

Gemäß der neuen Limburger Sinodalordnung wurde 1979 die „Katholische Ungarische Gemeinde Frankfurt am Main“ gegründet mit den dazugehörenden Gemeinden in Mainz, Wiesbaden, Darmstadt und Gießen.

Natürlich war es nicht immer einfach für ungarische Gottesdienste oder Feier Platz und Zeit zu finden. Die Darmstädter Gemeinde wanderte von einem katholischen Schwesternheim Darmstadt zu der Heilig Kreuz Kirche in der Heimstätten-Siedlung, nach Sankt Stephan in Griesheim und bald in die Heilig Kreuz Kirche ebenfalls in Griesheim.

Hier Feiern wir seit mehreren Jahren die heilige Messe mit Orgelbegleitung an jedem dritten Sonntag um 11 Uhr. Die Kirche ist gewöhnlich mit 80 -100 Gläubigern gut gefüllt. Der Gottesdienst endet regelmäßig mit der ungarischen Hymne, die auch ein Gebet ist. „Gott segne den Ungarn….“ 

Durch die hinzugekommenen jungen Mitglieder finden mittlerweile auch Taufen statt.

Erfreulich ist auch, dass junge Frauen mit ihren Kindern Vorführungen einstudieren, die bei feierlichen Anlässen, wie z. B. zu Weihnachten   die Krippenspiele u. ä. dargeboten werden. Oft werden Sammlungen für Wohltätigkeiten zu Gunsten von Gemeinden in der Heimat durchgeführt.

Die Gottesdienste werden des Öfteren von Gast – Priester aus dem heutigen Serbien und Rumänien (Siebenbürgen) mitzelebriert.

Nach der Messe trifft man sich im Begegnungsraum im Treffpunkt Unterkirche, um  Erfahrungen und Gedanken bei Kaffee und Kuchen auszutauschen, zukünftige Feier zu organisieren und dergleichen mehr. Besonders schön und beliebt sind die Weihnachtsfeste und im Sommer das Mittagessen mit Gulasch. Am ersten Freitag im Monat wird das Treffen gelegentlich für Kultur - Veranstaltungen genutzt.

Für all diese Möglichkeiten sind wir unseren Griesheimer Gastgebern ehrlich dankbar. Die Ungarndeutsche in der Heimstätten Siedlung und in Griesheim sind auch unvergessen.

Vielen Dank schulden wir einigen „echten Seelsorgern“ die uns in guten und schwierigen Zeiten nicht nur in religiöser Hinsicht begleitet haben

  • Pfarrer Peter Feuerbach
  • Prälat Sándor Sági
  • Pfarrer Szaniszlo Ambrus
  • Henrik Matyasovich S.J.
  • Pfarrer Pál Takács der seit 1990, obwohl er sich inzwischen im Ruhestand  befindet, weiterhin unser treuer Begleiter ist.

 

 Ferenc Kiss